Innenstadt-Werkstattgespräch der CDU „Der City-Manager muss jetzt kommen“

Wuppertal · Stimmungen und Meinungen sammelte die CDU bei ihrem ersten City-Werkstattgespräch am Mittwoch vergangener Woche im Restaurant „Atelier“.

Die CDU und ihre Experten-Gäste beim City-Gespräch im Restaurant „Atelier“ (v.l.): Anja Vesper, Katrin Becker, Achim Brand, Philipp Wehinger und Johannes Slawig. Foto: Rundschau

Die CDU und ihre Experten-Gäste beim City-Gespräch im Restaurant „Atelier“ (v.l.): Anja Vesper, Katrin Becker, Achim Brand, Philipp Wehinger und Johannes Slawig. Foto: Rundschau

Foto: Wuppertaler Rundschau

Das zahlreich erschienene Publikum hörte sich Sachverstand aus erster Hand beispielsweise von City-Arkaden-Centermanagerin Katrin Becker und von Philipp Wehinger (Firma WSP Immoconsult), Experte für Einzelhandelsflächen in Wuppertal und Umgebung, an.

Katrin Becker, die auch dem Vorstand der Einzelhändlergemeinschaft „IG1“ angehört, sieht Potenzial sowohl in Elberfeld als auch in Barmen. Elberfeld biete gute Chancen für die Weiterentwicklung zur „multifunktionalen Innenstadt“ mit Einzelhandel, Gastronomie und Events. Trotzdem: Sicherheit und Sauberkeit müssten stärker in den Blick genommen werden. „Aber“, so Katrin Becker, „Schuldzuweisungen bringen nichts. Nötig ist der Schulterschluss aller Beteiligten, um schon im Vorfeld alle Interessen zu bündeln. Dass im Rathaus Pläne entstehen und verkündet werden, wie bei der Kaufhof-Schul-Idee, ohne Betroffene und Experten einzubeziehen, sollte es nicht geben.“

Die Centermanagerin beklagt, dass der früher regelmäßige Austausch zwischen Verwaltung und Betroffenen vor Ort „komplett eingeschlafen“ ist. Katrin Beckers Fazit: „Wuppertal braucht einen Masterplan für seine Innenstädte.“

Philipp Wehinger bringt das Problem der Poststraße so auf den Punkt: „Niemand kann einen verbindlichen Zeitpunkt nennen, wann die Baustelle endet.“ Grundsätzlich beschreibt er die Lage aber positiv: „Es gibt noch viele Neuansiedlungsnachfragen bei Einzelhandelsflächen. Auch der Textileinzelhandel kommt zurück.“ Das kann Katrin Becker bestätigen: „Es gibt viel Einzelhandelsnachfrage. Manches davon können wir gar nicht bedienen.“

Eine andere City-Facette markiert der Neumarkt. Katrin Becker dazu: „Schlimm ist die Chance, die wir gerade mit dem Neumarkt vertun. Was da auf diesem großen, wunderschönen Platz an traurigen Buden steht, da kommen einem die Tränen.“ Auch im Publikum gibt es Neumarkt-Meinungen. Eine Dame erklärt: „Es ist verständlich, dass die Händler dorthin zurück wollten. Aber so? Nein!“ Rechtsanwalt und CDU-Stadtrat Rolf Köster, der von seinem Büro direkt auf den Neumarkt schaut, findet es „unerträglich“, dass viele der Marktstände geschlossen seien, und fordert eine „Betreibungspflicht für die Markthändler“.

Was also tun in der Elberfelder City? Unisono lautete die nicht nur von CDU-Chef Johannes Slawig formulierte Botschaft: „Der City-Manager muss jetzt kommen.“ Wer auch immer diese – jüngst vom Rat beschlossene – Funktion bekleidet, müsse im Gespräch mit Bürgern, Unternehmen und Stadt Interessen bündeln und Vorgehen koordinieren. Die Idee ist nicht neu: Vor etwa 20 Jahren war das Thema vom damaligen CDU-Stadtverordneten Ralf Geisendörfer (heute Freie Wähler) vehement – und erfolglos – verfolgt worden.

Apropos erfolglos: Matthias Zenker von der „IG1“ erinnerte daran, dass die Einzelhandelsgemeinschaft Pläne für eine zeitgemäß umgestaltete Poststraße plus Alte Freiheit inklusive Beleuchtungskonzept in der Schublade hat. Wegen der schlechten Kommunikation mit der Verwaltung in Sachen des Baustellen-Starts in der Poststraße sei es nie zum Versuch der Umsetzung dieser Pläne gekommen. Matthias Zenker beim Werkstattgespräch: „Das nehme ich immer noch persönlich.“

CDU-Chef Johannes Slawig fasste zusammen: City-Manager, Wiederbelebung der Kommunikation mit der Verwaltung, Dranbleiben am WC-Thema – das sei ihm wichtig. Und zu den immer wieder angesprochenen Themen Sicherheit und Sauberkeit: „Es kann nicht sein, dass im städtischen Stellenplan zehn Stellen für die BUGA, aber nichts für den Ordnungsdienst vorgesehen ist.“

Der Schlusssatz im „Atelier“ kam von der stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Anja Vesper: „Wir bekommen die Stadt nicht besser gemeckert. Also müssen wir alle gemeinsam handeln.“

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