Fußball-Regionalliga WSV-Sportchef Manno: „Werden uns ins Zeug legen“

Wuppertal · Beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV laufen die Vertragsgespräche für die kommende Saison auf Hochtouren. Vor dem Heimspiel am Samstag (20. April 2024) im Stadion am Zoo gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf (14 Uhr) ist längst klar: Der Kader wird sein Gesicht deutlich verändern. Grund sind die notwendigen finanziellen Einsparungen.

Die sportliche Zukunft des WSV muss noch geklärt werden.

Die sportliche Zukunft des WSV muss noch geklärt werden.

Foto: Dirk Freund

Weiterhin – und wohl verständlicherweise – gibt es keine offiziellen Zahlen von Seiten des Vorstandes. Aber der Einschnitt scheint enorm zu sein, nachdem Hauptgeldgeber Friedhelm Runge (85) den Verein zwar weiterhin mit viel Geld (im nicht geringen sechsstelligen Bereich) unterstützt, aber eben wie schon lange angekündigt nicht mehr so immens wie bisher.

Beträgt der Etat in der laufenden Saison knapp 1,9 Millionen Euro für die erste Mannschaft, wird es – Stand jetzt – 2024/25 wohl deutlich weniger sein. Doch um wie viel muss er reduziert werden? Um 25, 40 oder gar um 50 Prozent? Das steht nicht fest, zumal der Vorstand hofft, in den kommenden Wochen und Monaten neue Sponsoren zu finden.

„Ich könnte mich jetzt zu Hause hinsetzen und die Situation bedauern“, sagt der Sportliche Leiter Gaetano Manno, ohne Inhalte zu nennen. „Aber ich lebe es so, wie es kommt. Ich bin seit zehn Jahren im Verein. Wir werden das Beste daraus machen. Und das muss nicht das Schlechteste sein. Wir arbeiten daran, eine schlagkräftige Mannschaft aufzubieten. Auf jeden Fall wollen wir nur diejenigen Spieler halten, die bereit sind, den Weg mit uns zu gehen.“

Und so klopft Manno gerade bei den zehn Akteuren, die für 2024/25 einen Vertrag haben (Niklas Dams, Lion Schweers, Kevin Hagemann, Marco Terrazzino, Damjan Marceta, Charlison Benschop, Semir Saric und Kilian Bielitza, außerdem Hüseyin Bulut und Philipp Hanke mit Option), die entsprechende Bereitschaft ab. „Natürlich möchten wir sie halten. Wenn jemand andere Pläne hat, können und wollen wir keine Steine in den Weg legen.“ Zumal die Konkurrenz natürlich die Situation an der Hubertusallee genau beobachtet.

Und was ist mit den Spielern aus dem aktuellen Aufgebot, die man zwar gerne weiterverpflichten würde, die aber keinen Vertrag mehr haben? „Bei gewissen Spielern, also Leistungsträgern, haben wir wohl keine Chance“, glaubt Manno. Die Flinte ins Korn werfen will er aber nicht und schaut sich deshalb auch in der Oberliga um: „Da gibt es auch gute Jungs, die sehr gut performen können. Ich bin dabei zu filtern. Wir werden uns auf jeden Fall ins Zeug legen.“ Und Trainer Ersan Parlatan, der unter ganz anderen Voraussetzungen unterschrieben hatte und noch ein gültiges Arbeitspapier für 2024/25 besitzt: „Er ist informiert und weiß Bescheid.“

Doch – welche Zielsetzung ist möglich? „Man wird sehen, was Duisburg im Fall eines Abstiegs auf die Beine stellt. Aber es müssen viele sparen. Rödinghausen, Fortuna Köln, Oberhausen, das muss man erst einmal alles abwarten. Vielleicht sind wir nicht Favorit, aber das war Leverkusen vor der Bundesliga-Saison auch nicht“, sagt der Sportliche Leiter.

Zunächst einmal 18 oder 19 Spieler will Manno zunächst unter Vertrag haben, damit kadertechnisch „die Tür noch offen bleibt“. Zunächst soll somit das Gerüst stehen. In der Hoffnung, dass der neue Marketing-Boss Marvin Klotzkowsky, der rund um die Uhr unterwegs ist, in den kommenden Wochen noch kurzfristige Erfolge im Sponsorenbereich verzeichnen kann.

Eine konzertierte Aktion von Stadt und Wirtschaft, wie sie beispielsweise in Düsseldorf oder Aachen gelaufen ist oder auch noch läuft, ist in Wuppertal bislang nicht in Sicht. Dabei müsste der bestehende Kader wohl nur auf zwei oder drei Positionen verstärkt werden, um realistische Chancen auf den Aufstieg zu haben. Zumal die Handschrift des neuen Trainers inzwischen deutlich zu sehen ist.

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