Leserbrief „Kann nur raten, das bisherige System beizubehalten“

Wuppertal · Betr.: Abholung des Sperrmülls, Leserbrief von Ingrid Nolzen

Die Entsorgungsbetriebe bei der Arbeit.

Die Entsorgungsbetriebe bei der Arbeit.

Foto: AWG

Ich bin in Wichlinghausen groß geworden und wohne nun schon seit 16 Jahren in Hagen. Bei meinem Besuch bei meinem Vater in Wupperta, habe ich auch einen Blick in die Rundschau vom 4. Mai 2024 geworfen und den Leserbrief „Abholung reformieren“ zum Thema Sperrmüll von Ingrid Nolzen gefunden.

Gerne möchte ich mich zum Vorschlag von Frau Nolzen äußern. Hier in Hagen wird das System, das Frau Nolzen vorschlägt, nämlich umgesetzt. Das heißt, es gibt keine festen Sperrmüll-Abholtermine. Will man Sperrmüll loswerden, muss man sich bei den Entsorgungsbetrieben melden und mit diesen genau absprechen, wann der Sperrmüll abgeholt wird und vor allem, was für Sperrmüll man loswerden möchte. Hier kostet der Spaß dann auch noch Geld …

Funktioniert dieses System? Klare Antwort aus Hagen: nein! Stellt irgendwo jemand Sperrmüll raus, so bleibt dieser Müll nicht alleine, wie Frau Nolzen es hofft. Und wenn dann das Sperrmüllfahrzeug kommt, dann nimmt es nur den „verabredeten“ Müll mit und lässt den Rest liegen. Wenn ich also zum Beispiel zwei Stühle habe, die ich loswerden möchte, und die Abholung vereinbare, dann werden auch nur diese zwei Stühle mitgenommen. Der Rest, den die „lieben Nachbarn“ aus nah und fern dazulegen, bleibt einfach liegen.

Eine andere Kehrseite dieses Systems: wilde Müllhalden. Bevor die Menschen irgendwo anrufen, um den Müll loszuwerden, wird er einfach in eine Ecke in der Stadt gelegt. Ich kenne leider einige solcher Ecken, in denen immer wieder Sperrmüll landet. Das macht die Straßen und Bürgersteige nun wahrlich nicht sauberer und Hagen ist die schmutzigste Stadt, die ich kenne!

Übrigens: Unser Sperrmüll wandert immer nach Wuppertal! Mülltourismus mal anders. Wenn wir Sperrmüll haben, sprechen wir mit meinem Vater, der uns den nächsten Abholtermin nennen kann. Und dann kommt der Sperrmüll zu ihm in den Keller – bis er dann zum festen Sperrmülltermin vor das Haus gestellt wird.

Bevor also auch Wuppertal im Müll versinkt, kann ich nur raten, das bisherige System der Sperrmüllabholung beizubehalten. Ja, dann muss man an sehr wenigen Abenden im Jahr mal das Chaos auf dem Bürgersteig verkraften. Das ist allemal besser, als in einer das ganze Jahr über vermüllten Stadt zu leben.

Madrisa Cleff

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